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1. Das Altertum - S. 19

1907 - Leipzig : Voigtländer
Geschichte der Griechen. § 18. Land und Volk (Karte Iii). Das erste Volk (Europas, das für die Geschichte von Bebeutung würde, waren die Griechen. 1. Die Halbinsel Griechenland. Der Wohnsitz der Griechen war schon in alter Zeit der sübliche Teil der Balkanhalbinsel. Das kleine £anb ist etwa so groß wie das Königreich Bayern. Griechenland) hat eine reichgeglieberte Küste. Hufter dem korinthischen Meerbusen bringen noch viele anbere Buchten tief in das £anb ein. Durch solche Einschnürungen wirb die Halbinsel in Horb-, Mittel- und Sübgriechentanb geteilt. (Ein Schwarm von Inseln umgibt den hafenreichen Stranb. Besonbers im Osten, nach Rsien zu, finben sich Häfen und Inseln in großer Zahl. Das innere £anb ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Horben steht als gewaltiger Wächter gegen die Grenzlänber Mazebonien und Thrazien der 3000 m hohe Dlhmp. Zwischen Horb- und Mittelgriechenlanb zieht sich das ©tagebirge hin; es reicht im Osten so nahe an die Küste, daß zwischen Meer und Gebirge nur der schmale paß der Thermophlen übrig bleibt. In Mittelgriechenlanb überragt der zackige parnassus die übrigen Berge. Die sübliche Halbinsel hat in der Mitte ein hochlanb und wirb im Süben von dem rvilben Carjgetusgebirge burchschnitten. Rn größeren Flüssen ist Griechenlanb arm. Im Horben burchfließt der peneus eine wiesenreiche (Ebene und dann das schöne Tal Temp e; im Süben kommt vom Cahgetus der kalte (Eurötas und der zu Überschwemmungen geneigte Hip Heus. Der Bo den des £anbes ist von Hatur nicht sehr fruchtbar und verlangt beshalb sorgsamen Hnbau, belohnt ihn aber auch durch mannigfaltige (Erzeugnisse; benn der fast immer heitere Himmel und basmilbe, sübliche Klima beförbern das Wachstum. 2. Landschaften. Durch die Menge der Buchten und Berge wirb Griechenlanb in viele nerschiebenartige £anbschaften gesonbert; die wichtigsten sinb: a) in Nordgriechenland: 1. (Epfrus im Westen, zumeist von „barbarischen" Völkerschaften bewohnt; 2* Lage Größe Küste Inseln Gebirge Zlüsse Boden Klima «Einteilung

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 33

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Hindenburg, der Befreier »Ostpreußens. 33 Meist konnten die Flüchtlinge nur die notdürftigste Habe mitnehmen, auf Wagen oder in der Hand und auf dem Rücken. Wehe aber denen, die zurückgeblieben waren! Wohin die Russen kamen, raubtw und plünderten sie die Häuser aus; nachher steckten sie dieselben dann vielfach in Brand. So sind Tausende von Gehöften und viele Dörfer und Städte ohne jeden Grund niedergebrannt worden. Das geraubte Gut schickten die Russen vielfach auf Wagen oder auf der Eisenbahn nach Rußland. Selbst Offiziere beteiligten sich an der Plünderung. Wenn die armen Bewohner aus den brennenden Dörfern noch etwas retten wollten, schossen die Russen unter sie, um sie zu hindern. Ebenso wurde auf fliehende Einwohner geschossen. Es ist vorgekommen, daß die Unmenschen die Bewohner in den Häusern einsperrten und diese dann anzündeten, so daß die Insassen eines qualvollen Todes sterben mußten. Wenn die Russen vor den anrückenden Deutschen einen Ort räumen mußten, so töteten sie häufig vorher noch friedliche Bewohner und steckten den Ort in Brand. Beim Einmarsch in ein Dorf wurde in die Fenster geschossen und mit Säbeln und Bajonetten nach den Einwohnern gestochen. Sogar Feldlazarette wurden geplündert und Sanitäter beschossen. Besonders die Kosaken, wilde Reiterscharen, zeichneten sich aus durch Grausamkeiten. 3. Wie der Retter kam. Unser Kaiser wollte es nicht dulden, daß die Russen weiter so hausten; er wollte das Land wieder von ihnen befreien. Deshalb übertrag er dem General v. Hindenburg den Oberbefehl über sämtliche Truppen in Ostpreußen. Es war in der zweiten Hälfte des August. Hindenburg reiste sofort nach dem Osten ab. Schon unterwegs schickte er von einzelnen Bahnstationen aus telegraphisch Befehle an die Ostarmee; denn er wollte so schnell wie möglich die Russen hinauswerfen. Während der Fahrt saß er stundenlang in seinem Wagen über die Karten gebeugt, um sie genau zu studieren. Und wie er endlich im Osten ausstieg, da war sein Plan schon fertig: er wollte nicht bloß die Russen zurücktreiben, sondern sie auch vernichten, und dies ist ihm auch herrlich gelungen. Zuerst wandte er sich gegen die Narewarmee; es kam zur Schlacht bei „Tannenberg" vom 26. bis 30. August. 4. Wie dort das Gelände beschaffen ist. Die Gegend, wo die Schlacht stattfand, ist hügelig und weist große Waldungen auf. Eine Anzahl kleinerer und größerer Seen zieht sich von Gilgenburg aus nach Osten, dann nach Norden, in einer Länge von 150 Kilometern. Es sind die masurischen Seen, so genannt nach dem hier wohnenden Volksstamm der Masuren. Große Flächen des Landes sind von Mooren bedeckt. Diese sind oft von Gras oder Binsen bewachsen und gleichen Wiesen. Geht der Unkundige darüber, so sinkt er plötzlich in unergründlichen Schlamm, aus dem er nicht mehr herauskommt. Wer nicht genau die Wege kennt, setzt hier sein Leben aufs Spiel! In diesem Gelände fand die Schlacht statt.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 92

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 92 — stein lautlos zusammen. Das war das Ende des Mannes, der ganz Deutschland mit Vlut und Schrecken erfüllt hatte. Der westfälische Friede. 1. Die Kriegsnol auf dem Gipfel. Der fürchterliche Krieg schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Immer höher stieg das Elend, das er über Deutschland verbreitete. Brandschatzende und plündernde Heere durchzogen es von einem Ende zum andern, und verwüsteten Freundes- und Feindesland. Die Schweden verloren seit Gustav Adolfs Tode allmählich die alte Mannszucht und wurden durch Sengen und Brennen, Morden und Rauben dem unglücklichen Volke so schrecklich, wie die Kaiserlichen. Auch die Franzosen mischten sich in den Krieg, um Stücke deutschen Bodens an sich zu reißen. So nahm die allgemeine Verwirrung immer mehr zu. Blutige Schlachten wurden geliefert; doch gewann keine der kämpfenden Parteien dauernd die Oberhand. 2. Der Friedensschluß (1648). Erst als alle auss tiefste erschöpft waren, kam nach langen Unterhandlungen der Friede zustande. Er wurde in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück abgeschlossen; daher heißt er der Westfälische Friede. Durch ihn kamen zwei der schönsten deutschen Länder in fremde Hände: die Franzosen erhielten das Elsaß mit Ausnahme der Stadt Straßburg, die Schweden den größten Teil von Pommern und die Jusel Rügen. In Sachen der Religion wurde bestimmt, daß die Protestanten, Lutheraner und Reformierte, in Deutschland die gleichen Rechte haben sollten, wie die Katholiken. Die Reichsfürsten erhielten die Landeshoheit und das Recht, Bündnisse zu schließen. 3. Die Folgen des Krieges. So endete der schreckenvollste aller Kriege, die jemals in Deutschland gewütet haben. Unser Vaterland war durch ihn aufs äußerste verwüstet und zerrüttet worden. Weit über die Hälfte seiner Bevölkerung war durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Art umgekommen. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Trümmern; von manchen wußte man kaum noch die Stätte zu finden. Blühende Landschaften waren zu Einöden geworden, Felder und Wiesen in Wald und Wüstenei verwandelt. Allenthalben stockten Handel und Gewerbe. Der Schulunterricht hatte beinahe ganz aufgehört, die Verwilderung der Menschen war entsetzlich. Nirgends herrschte Sicherheit, überall wimmelte es von Räubern und Diebsgesellen, denn die gesetzliche Ordnung fehlte

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1095

1850 - Weilburg : Lanz
Ii ríe i 1095 2 H s e l Ii. Schweine und Ziegen. — loj Tie djlcuba n a - oder Mn r- quesa s-2"sel n liegen im Norden der vorigen. Die acht nörd- lichen der Gruppe heißen auch die Washington-, dre fünf südlichen die Marquesas de Mendooa-Jnseln. Sie sind gebirgig, steigen in schroffen Felsenküsten ans dein Meere auf, haben aber fruchtbare Thäler und ein freundliches Klima. Zu- weilen gehen 9—10 Monate vorüber, ohne daß Regen fallí, wodurch dann die schrecklichste Hnngersnoth ans diesen Inseln entsteht. Schweine und Ratten sind die einzigen Sängethiere. Die Bewohner, etwa 50,000, sind durch Ebenmaß der Glie- der wahre Muster von Schönheit und von fast europäischer Hautfarbe. Die Kunst des Tatowirens (Hautpünlteluug) hat hier den höchsten Grad ihrer Ausbildung erreicht, und regel- mäßige Figuren bedecken bei Vielen der Vornehmsten alle Theile des Körpers. So wie es bei uns Schneider, Barbiere und andere Leute gibt, welche die Schönheit des Körpers zu erheben suchen; so befinden sich auf diesen Fnselii Tatowirer, die eben- falls von diesem Geschäfte leben-» Sehr tief steht aber dieser schöne Menschenschlag noch in der Gesittung; er ist wild und grausam. Die Bewohner der verschiedenen Thäler leben in fast immerdauernden Fehden, verzehren nicht nur die erschlagenen Feinde, sondern schlachten auf Antrieb ihrer Priester auch Andere — ja, in der zuweilen eintretenden Hnngersnoth morden die Männer Weib und Kind, um sich das Leben zu fristen. Die Inseln stehen unter Häuptlingen, die von einander unab- hängig sind. — Die größte derselben ist Nukahiwa, die gegen 20,000 Einw. zählt. Eine fast ununterbrochene Reihe senk- rechter Felsmassen umgürtet diese Insel; eine Gebirgskette, sich in's 2unere erstreckend, schließt sich an dieselben. Berge ragen bis zu 2000 Fuß empor; schöne Wasserfalle glänzen in geringen Zwischenräumen von einander und stürzen oft aus einer Höhe von 1000 Fuß unmittelbar in's Meer herab. Das Klima dieser 2nsel ist sehr warm. §. 1261. 20) Die O st er- 2 n sel (Waihn) und das unbewohnte Eiland Sala y Gómez sind die östlichsten 2>sseln dieses Erdtheils. 2ene hat 4 Meilen iw Umfange, ist gebirgig

5. Römische Geschichte - S. 109

1881 - Leipzig : Teubner
Niederlage der Teutonen. Teutobod gefangen. 109 ins Handgemenge, und da von beiden Seiten immer mehr Streiter herbeieilten, so entwickelte sich eine förmliche Schlacht. Die Ambronen traten mit ihrer ganzen Macht aus, 30 000 M., wurden aber nach großem Verlust zu ihrem Lager hinter ihre Wagenburg zurückgetrieben. Hier kam es zu einem eigentümlichen Kampfe. Die Weiber der Ambronen stürzten sich mit Schweden und Beilen heulend den Fliehenden entgegen, um sie wieder gegen den Feind zu treiben, sie warfen sich wütend mitten nnter die Kämpfenden und ließen sich verwunden und zerstücken. Die Teutonen waren an diesem Tage nicht im Kampfe gewesen. Während der Nacht erhoben sie ein mit Drohungen und Wehklagen untermischtes Geheul gleich wilden Tieren, so daß die Römer jeden Augenblick einen Überfall erwarteten. Den ganzen folgenden Tag ordneten sie ihre zahllosen Scharen in der Ebene, und erst am dritten Tage begannen sie die Schlacht. Sie stürmten voll Grimm gegen den Hügel heraus, auf welchem die Römer sie ruhig erwarteten. Es kam zu einem langen und hartnäckigen Kampse, in welchem die Germanen durch ihren wilden Ungestüm unter der heißen Sonne des Südens allmählich erschlafften, so daß sie sich um die Mittagszeit in die Ebene zurückzogen. Schon waren ihre vorderen Reihen in Verwirrung geraten, da fiel ihnen ein Hinterhalt von 3000 M., den Marius ihnen gelegt, in den Rücken und erschreckte sie so, daß sie sich zu wilder Flucht wendeten. Über 100 000 M. wurden teils getötet, teils gefangen. Unter den Gefangenen war auch der König Teutobod, ein riesig großer und starker Mann, der über mehrere neben einander stehende Pserde springen konnte. Unter den Toten sah man eine Menge Frauen, die teils im Kampfe niedergehauen worden waren, teils sich selbst getötet hatten, um der Knechtschaft und der Schande zu entgehen. Die Felder von Aqnä Sextiä waren von Blut und Leichen so gedüngt, daß sie im folgenden Jahre eine auffallende Fruchtbarkeit zeigten; die benachbarten Mafsilier aber umzäunten mit den riesigen Gebeinen der gefallenen Barbaren ihre Weinberge.

6. Erster oder Elementar-Kursus - S. 126

1835 - Weilburg : Lanz
126 D. Amerika im Allgemeinen. — aber keine Lava auswcrfen. — In dem westlichen Theile der vereinigten Staaten, sowie in Meriko und Central- Amerika sind Erdbeben nicht unbekannt; allein sie sind hier bei Weitem nicht so furchtbar, als in dem südlichen Theile dieses Festlandes. Hier, besonders in Kolumbien, Peru und Chile, erscheinen sie als eine schreckliche Plage des Landes. Grausenerregend sind die Verheerungen, die sie nicht selten an- richten; ganze Städte sinken in Trümmer, und viele Tausende von Menschen verlieren das Leben. §. 97. Ta die Gebirge des östlichen Amerika kaum durch schwache Höhenzüge mit den Cordilleras verbunden sind; so breiten sich von letztem nach Osten hin sehr weite Ebenen aus, die oft Hunderte — ja, Tausende von Qmeilen umfassen. Alle diese großen Flächen sind bewohnbar — nicht, wie in Afrika, öde und wüst. Werfen wir einen Blick auf einige dieser Flachländer! Ta bieten sich zuerst die, weithin sich aus- dehnenden Tieflande des Amazonenstromes, die, großentheils noch unerforscht, in üppiger Vegetation prangen und längs der Flüsse von Ungeheuern Wäldern beschattet sind. Entfernt von den Flüssen aber fangen die Llanos an. So werden in der heißen Zone die baumleeren Ebenen genannt, auf denen in dem größten Theile des Jahres das organische Leben verschwunden scheint, und wo der öde Boden vor Türre zerberstet. Toch wenn die Regenzeit beginnt, so überzieht denselben in wenigen Tagen das saftigste Grün. In der südlichen gemäßigten Zone sind die Pampas. Diese Ebenen, in denen auch kleine Ein- öden nicht fehlen, sind den asiatischen Steppen ähnlich und bieten als Weideplätze Nahrung für's Vieh. Die größten wer- den im südlichen Theile der vereinigten Staaten des Plata- St-romes gefunden, und unser europäisches Rindvieh har sich in diesen Gegenden in's Ungeheure vermehret. Aehnlich den Pampas sind in Nordamerika, vorzüglich in den Gebieten des Missuri und Missisippi, die Sa wann en. Baumloö erstrecken sich dieselben weithin, und in ihrer grenzenlos scheinenden Aus- dehnung sind sie einem grünen Meere vergleichbar, das aber der einheimische Bisambüffel dnrchschwarmt. Thcilweife können

7. Bilder aus Amerika - S. 236

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 236 — in Wut gebracht, springen sie mit gehobenen Flügeln wütend aufeinander los, hacken sich mit den Schnäbeln, schlagen sich mit den Sporen, schwingen sich abwechselnd ans einander, ruhen aus und beginnen den Kamps wütend von neuem. Die Zuschauer schreien dabei immer lauter, sie wetten immer höher, bis endlich der eine Vogel siegt und mit lantem Geschrei als Uber- winder ansgernsen wird. Nach lebhaftem Wortwechsel werden die der- lorenen Summen ausgezahlt. Überall wird gespielt; fast jeder Mann trägt Karten oder Würfel in der Tasche, und so kann denn in Wirtshäusern, an Straßenecken, ans freien Plätzen dem Spieltenfel gefrönt werden; nicht selten endigt solcher Zeitvertreib mit einem blutigen Kampfe. Die große Stierweide, eine weite Ebne, liegt jetzt öde, denn die Stiergesechte sind verboten; einst aber züchtete man hier die edlen, feurigen Tiere, die in der Arena um ihr Leben kämpfen mußten. Zuweilen gestattet die Regierung zum Besten einzelner Orte noch solche Schauspiele, so iu dem Dorfe Tlalnepantla, 10 Meilen von der Hauptstadt, um „dem Schulfonds aufzuhelfen". Dann versammelt sich eine ungeheure Menschen- menge; glänzende Uniformen, prächtige andere Gewandungen, strahlende Juwelen beweisen, daß die höchsten Stände unter deu Zuschauern vertreten sind; selbst die Geistlichen fehlen nicht. Schwärme schmutziger Indianer und Leperos umlagern die Arena. Voll wilder Freude, unter Geschrei und Gelächter schaut alles deu blutigen Auftritten zu. Unterwegs wird der Postwagen einmal von Straßenräubern über- fallen; aber die mitreisenden Amerikaner, echte, kaltblütige Iankees, machen ansgiebigen Gebranch von ihren Revolvern, und da sich die Wegelagerer durch die Anwendung ihrer alten Schießeisen selbst in die größte Gefahr bringen würden, überdies entschlossenen, wohlbewaffneten Männern gegen- über auch immer außerordentlich seig sind, kommen wir iiitgeriipft davon. Endlich erreichen wir nach wechselvoller Fahrt den Grenzslnß Rio Grande del Norte. Ein wunderbares Gebiet ist die Halbinsel Inka tan, wo das in- telligente Volk der Maya haust. Ungeheure Wälder wuchern hier um die bewunderungswürdigen Bauwerke vergangener Zeiten. Wohl die groß- artigste Trümmerstatt findet sich bei Chichen-Jtza. Weithin dehnt sich der ernste, tiefe Wald, düsteres Schweigen waltet um die mächtigen Über- reste einer untergegangenen Welt, und wehmütig gedenkt der Fremdling des allgemeinen Menschen- und Völkerloses, wovon dieser große Friedhof fo ergreifend predigt.

8. Bilder aus Amerika - S. 260

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
Ix. In Wenezuela. Venezuela, ein Staatenbund aus 9 Staaten, 4 Territorien, 2 Kolonien und einem Bundesdistrikte, hat für uns Deutsche besondere Bedeutung, weil es sich einst wahrend der kurzen Zeit von 1528—1545 im Besitze des berühmten Handelshauses der Wels er zu Angsbnrg befand. Karl der Fünfte, den Welsern tief verschuldet, trat deu stolzen Handelsherren das schöne Land als spanisches Lehen ab. Aber die sonst so klugen Leute benahmen sich hier äußerst unklug, nicht wie weitschauende Politiker, sondern wie golddurstige Eroberer, wie gewiuusüchtige Krämer. Im Jahre 1529 ließen sie unter dem Befehle von Ambrosius Alfiuger 400 Fußknechte und 80 Reiter landen. Das Verlangen nach Gold veranlaßte nun ent- setzliche Mißhandlungen der Eingeborenen; für den Anbau des reichen Gebietes, für die Verbreitung der Gesittnng, für die Bekehrung der Indianer geschah gar nichts. Man unternahm abenteuerliche Züge uach dem fabelhaften Goldlande El-Dorado und mehrte dabei den Ruhm der deutschen Waffen durch kühne Thaten und heldenhafte Ausdauer in Be- stehung der ärgsten Strapazen, förderte anch die Länder- und Völkerkunde, befleckte den deutschen Namen aber durch brutale Grausamkeit. Alle diese Umstände veranlaßten den Kaiser, das verwüstete, in abscheulichster Art ausgesogene Land wieder zurückzunehmen. Welche unabsehbaren Vorteile hätte der Besitz eiues so großen und so reichgesegneten Gebietes unserem ganzen Volke bringen können, wenn es dauernd in deutschen Händen ge- blieben wäre, wenn die Kurzsichtigkeit geldhungriger Krämer unsere Nation nicht um ihren Anteil an der neuentdeckten Welt im Westen ge- bracht hätte! Seiner Bodengestaltung nach zerfällt Venezuela in drei leicht erkenn- bare Teile; im Norden zieht das nach dem Lande benannte Küstengebirge hin; im Gebiet des Orinoko, also im mittleren Räume, dehnen sich nn- geheure Tiefländer aus; im Süden schließt sich daran wieder ein Bergland. Jenes Küstengebirge schließt herrliche, fruchtbare Thäler eiu, in denen wir die am besten bebauten Gegenden des ganzen Landes finden. Vulkane fehleu iu der Kette; aber in furchtbarster Art werden die Be- wohner zuweilen plötzlich daran erinnert, daß anch sie nnter dem Ein- fluffe der vulkanischen Gewalten in den eigentlichen hohen Cordilleren stehen. Schreckliche Erdbeben richteten wiederholt entsetzliche Verheerungen an. So wnrde die wichtige, 3 Meilen von der Nordküste gelegene Stadt Caracas am 26. März 1812 binnen einer Viertelminute in einen riesigen Trümmerhaufen verwandelt, worunter gegen 10 000 Einwohner begraben wurden. Zahllose andere wurden verstümmelt oder verwundet, die Unverletzten in grenzenlosen Jammer um das grauenvolle Schicksal der Ihrigen gestürzt. Heiß war die Luft an dem Unheilstage, dem Grün- donnerstags; scharenweise strömte das Volk nach den Gotteshäusern. Da

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 13

1898 - Schwabach : Schreyer
\ — 13 — vor jedem Angriff. Da wollte sie ein Öttinger Gras mit List in seine Gewalt bringen. Er versprach einem Thorwächter 100 schwere Gulden, wenn er in einer bestimmten Nacht das Thor offen lasse, damit er in die Stadt eindringen und die schlafende Bürgerschaft überrumpeln könne. Geldgier machte den Thorwächter wirklich zum Verräter. An dem be- stimmten Tage, es war im kalteu Januar, stieg er spät abends herab vom hohen Turm, lehnte das schwere Thor zu, steckte den eisernen Schlüssel ins Schlüsselloch, sperrte aber nicht ab. Klopsenden Herzens stieg der Verräter die vielen Stuseu hinauf zu seinem einsamen Turmstüblein. Je- den Augenblick konnte der Öttinger Gras mit seinen Scharen in die friedliche Stadt einbrechen, — und die 100 Gulden waren sein. Zum guten Glück aber kam einer Frau ihr settes Schwein aus. Schnurstracks rannte es gegen das Thor — und hinter ihm voll Angst die Frau. Da — plötzlich war der Flüchtling verschwunden. Er war durch das offene Thor entkommen. Entsetzt hielt die überraschte Frau inne: das Thor offen! zur Nachtzeit? Verrat? — Da öffnete sich hoch oben am Turm ein Fenster und der Thorwächter guckte herab. Zoruig schrie da unsere Frau hinaus: „So G'sell, so!" Daun lief sie, was sie laufen konnte, zum Bürgermeister und erzählte alles. Rasch ward das Thor geschloffen. Umsonst kamen die Öttinger angeritten; mit langer Nase mußten sie wieder abziehen. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. — Seit jener Zeit ruft in Nördlingen nachts jede halbe Stunde der Wächter hinaus zum Turmhüter: „So G'sell, so!" und von droben schallt als Antwort nieder: „So G'sell, so!" — Zusammenfassung: So G'sell, so! e. Das Ries, ein alter Seeboden. Warum die Riesebene so große Fruchtbarkeit besitzt? Guter Boden, mäßig warmes Klima, Wasser. 1. Wie der Bamberger Kessel, zeigt das Ries einen setten, sast schwarzen Ackerboden, oft mehrere Meter tief. Am besten sieht man das, wenn die Rieser einen Bruuuen graben. Unter der schwarzen Ackererde stößt man auf gelbbraunen Letten (Lehm); in demselben findet man ein Lieblingsspielzeug der Rieser Mädchen: zahlreiche Kiesel- steine, die vom Waffer abgeruudet sind. Unter dem Letten liegt eine starke Schicht blau schwarzen Thons. An manchen Orten steigt aus dieser Thonschicht schweselhaltiges Wasser empor, das nach sanlen Eiern riecht. Trotzdem suchen bei Wemding und Nördlingen kranke Leute durch Bäder in diesem schwefelhaltigen Wasser Heiluug. — Gräbt man noch tiefer unter den Lehm hinab, so entdeckt man große Flöze (Erklären!) von Braunkohlen. (Vorzeigen!). „Am Rande der Riesebene tritt der Fels- und Steinboden deutlich zu Tage. Hier erkennt man au zahlreichen Steinbrüchen, daß die umliegenden Höhen vorzugsweise aus Kalkstein bestehen. Der-

10. Außereuropäische Erdteile - S. 207

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 207 c. Die von den beiden Zügen eingeschlossene Hochebene hat zahl- reiche Seen aufzuweisen (Schotts) nud ist auf unserem Atlas mit dem Namen Halfasteppe bezeichnet. — Sie heißt so, fügt der Lehrer hinzu, weil sie meist mit Halfagras bewachsen ist. Zur sachlichen Besprechung. a. Welche Bodenformen würde der kennen lernen, der das Atlasgebiet von Nord nach Süd durchwanderte? (Küsten- sauni am Mittelmeer • - Aufstieg zu den Höhen des kleinen Atlas ■ - Niedersteigen znr Hochebene — Wanderung über die seenreiche Hoch- ebene — Aufstieg zu den Höhen des großen Atlas — Niedersteigen zur Wüste) — Einfaches Profil. b. Wie mag es um die Bewässerung des Atlasgebietes bestellt sein? Das Atlc.sgebiet hat keine bedeutenden Ströme. Die Flüsse, die sich am Nordabhange des kleinen Atlas entwickeln, werden schon nach kurzem Laufe vom Mittelmeere ausgenommen. Die am Süd- abhange des großen Atlas entspringenden Gewässer verschwinden bald im Sande der Wüste. c. Weckt der Ncinte Atlas nicht auch Erinnerungen aus deni Geschichtsunterrichte? (Der Riese Atlas, der das Himmels- gewölbe trug!) Ii. Worin besteht die weltgeschichtliche Bedeutung dieses Gebiets? 1. Hier lag (ungefähr dort, wo jetzt die Stadt Tunis liegt) das mächtige Karthago, dem nicht nur der ganze Nordrand von Afrika, sondern auch die Inseln Malta, Sizilien, Sardinien und Korsika nud eiu Teil Spaniens unterthänig war. Es trieb einen großartigen Handel. Seine Karawanen zogen bis ins Innere Afrikas um Elfenbein, Gold- staub und Sklaven gegen Salz und Datteln umzutauschen. Seine Flotten beherrschten das ganze Mittelmeer und trugen, besonders aus dem silber- reichen Spanien unendliche Mengen edlen Metalls herbei. Als aber dann die Römer immer mächtiger wurden und ihre Hand nach den Besitzungen der Karthager — und zwar zunächst nach dem kornreichen Sizilien — ausstreckten, kam für Karthago die Zeit langwieriger Kämpfe. In drei blutigen Kriegen rangen Karthago und Rom um die Weltherrschaft, und Rom siegte. Nach einem verzweislungsvollem Kampfe wurde Karthago im Jahre 146 v. Chr. von den Römern erobert und in Brand gesteckt. Während die Feuersäulen durch die Straßeu wogteu und die stolze Stadt in einen Asche- und Trümmerhaufen verhandelte, bahnten sich die siegestrunkenen Römer durch das Feuermeer hindurch einen Weg zur hochgelegenen Burg von Karthago, wohin sich der Rest der Karthager zurückgezogen hatte. In einem ans der höchsten Spitze des Berges stehenden Tempel verteidigte sich eine Schar noch lange mit dem Mute
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